Wieso werden Bauteile aus Stahl überhaupt feuerverzinkt und was versteht man darunter?

Würden Stahlbauteile(z.B. Balkone, Treppen usw. im Freien) nicht verzinkt, so würde der Stahl bei freier Bewitterung im Laufe der Zeit zu rosten (Korrosion) beginnen. Der Rost würde dann über eine gewisse Zeitspanne hinweg die Bauteile zerstören. Um diesen Vorgang zu verhindern, werden Bauteile aus Stahl verzinkt, also mit einer Reinzinkschicht überzogen.

Dies geschieht beim Tauchen von Stahlbauteilen in ein heißes (450 Grad) flüssiges Zinkbad. Hierdurch wird ein äußerst langlebiger und witterungsbeständiger Korrosionsschutz aufgebracht. Man spricht hier vom Feuerverzinken. Verzinkte Oberflächen zeichnen sich durch einen meist silbrig glänzenden Überzug, mit einem teilweise ausgeprägten Zinkblumenmuster aus.

Häufig die Oberbflächenbeschafftenheit nach dem Verzinken strittig – was ist noch erlaubt, was ist nicht mehr hinnehmbar?

Hierzu ist Folgendes fest zu halten:Feuerverzinken ist Korrosionsschutz und kein optisches Gestaltungsmittel wie zum Beispiel eine Farbbeschichtung. Der Metallbauer und der Verzinkungsbetrieb haben auf die Elemente, die das Aussehen der Oberfläche beinflussen, (z.B. Silizium-Phosphorgehalt) kaum Einfluss. Weiterhin ist eine Konstruktion in der Regel aus verschiedenen Profilen, Rohren oder Blechen zusammengesetzt. Diese weisen unterschiedliche Legierungsbestandteile auf, die nach dem Feuerverzinken verschiedene Schichtdicken und Oberflächen hervorbringen. “Bei Abnahmen müssen alle wesentlichen Flächen auf dem Verzinkungsgut, bei Betrachtung mit dem unbewaffneten Auge, frei von Verdickungen und Blasen (zum Beispiel erhabene Stellen ohne Verbindung zum Metalluntergrund), rauen Stellen, Zinkspitzen (falls sie eine Verletzungsgefahr darstellen) und Fehlstellen sein”.

Das Auftreten von dunkel- bzw hellgrauen Bereichen (zum Beispiel ein netzförmiges Muster von grauen Bereichen) oder eine geringe Oberflächenunebenheit ist kein Grund zur Zurückweisung, ebenso Weißrost (mit weißlichen oder dunklen Korrosionsprodukten – überwiegend bestehend aus Zinkoxyd – der durch Lagerung unter feuchten Bedingungen nach dem Feuerverzinken entstehen kann), sofern der geforderte Mindestwert der Dicke des Zinküberzugs noch vorhanden ist.